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Natur
Nový Hrádek (Neuhäusel) steht in einer der naturwissenschaftlich wertvollsten Lokalitäten.
Die hiesige Landschaft beherrscht das einmalige geomorphologische Gebilde der zwei geschlossenen Mäander der Thaya (Dyje) – von der österreichischen und mährischen Seite laufen die Felsrücken der Landzungen „Umlauf“ und „Ostroh“ gegeneinander, die durch ein tiefes Flusstal getrennt werden. Die steilen Felshänge werden von bemerkenswerten Wald-steppenverbänden überzogen, in denen viele gefährdete und geschützte Pflanzen- und Tierarten leben.
Der Wert des natürlichen Umfelds der Ruine ist unersetzlich. Auf dem Hof und an der Stelle der unteren Burg wachsen mehrere Winterlinden und Feldahorne, die zusammen mit dem umliegenden hochgewachsenen seine typischen Silhouette gestalten. Die höchsten Partien der Baukonstruktionen wie Simse und Mauerkronen oder auch die Mauerritzen werden von Trockenheit liebender vegetation mit Sträuchern und Kräutern überdeckt, die im zeitigen Frühjahr mit den gelben Büschen des Felsen-Steinkrauts und später den Kissen des Weißen Mauerpfeffers leuchten. Von den seltenen Sträuchern wachsen hier die Gemeine Zwergmispel, der Echte Kreuzdorn, der Gelbe Hartriegel und das Warzen-Pfaffenhütchen. Die Fassade des Hegerhauses ziert der riesige Gemeine Efeu. Die interessanten Waldpflanzenarten vertreten das Purpurne Alpenveilchen und der mächtige Schwarze Germer. Als die Burg noch eine militärische Funktion erfüllte und die südlichen Hänge zum Fluss frei gehalten wurden, vermehrten sich hier einige heute kritisch gefährdete Kräuter wie die Schmückende Königskerze, die Große Zirmet und das Piemont-Labkraut.
Reich ist auch die fauna der Burg. An den sonnigen Plätzen wärmt sich die herrlich gefärbte Grüne Eidechse, die zuweilen von unserer größten Schlange gejagt wird – der bis zu zwei Meter langen Baumnatter. Auf dem Zugangsweg und im Burggraben treffen wir bei Regenwetter den Erdmolch, und manchmal entdecken wir das Versteck des schönen Waldkauzes oder einiger Fledermausarten. Der aufmerksame Besucher findet auch die auffälligen Vertreter der Insekten – um die Mauern summt die große schwarze Biene – die lila Holzbiene, auf den blühenden Dolden des Berg-Heilwurzes lassen sich die Goldkäfer nieder, auf dem Hof taumeln bunte Schmetterlinge wie der Distelfalter, der Admiral und der Segelfalter.
Nový Hrádek (Neuhäusel) liegt in der ersten, am strengsten geschützten Zone des Nationalparks Podyjí, wo die Natur nur minimal von menschlichen Eingriffen beeinflusst wird. Die Naturprozesse finden im Selbstlauf statt, das Gebiet weist einen recht ausgewogenen Zustand auf.